Offizin Parnassia Vättis oder: Zwei Pressedrucker mit einer Prise Passion

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von Stephan Burkhardt

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sph-Kontakte Nr. 85 | Juli 2007

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Mit etwas Stolz präsentieren Stephan Burkhardt und Hans Ulrich Frey ihre erste eigene Bleischrift mit 133 selber gravierten Messingmatrizen.

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Wie die Jungfrau zum Kinde

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Am Anfang stand die Faszination des Naturwissenschaftlers Hans Ulrich Frey und des Theologen Stephan Burkhardt für die geistige und materielle Schönheit alter oder bibliophiler Bücher, verbunden mit einer entsprechend exzessiven Sammeltätigkeit.

Es folgte die Unzufriedenheit mit der Bucheinband «kunst» durchschnittlicher Schweizer Buchbinder, und als Konsequenz erste eigene Schritte Richtung Halbfranz- und Ledereinband, denen später die Intarsien- und Vergoldekunst folgen sollte.

Vor sieben Jahren ergab sich durch Zufall der Kontakt zu einem alten gelernten Setzer, der seine waschküchengrosse Kleinpresse mit vier Setzpulten voller Auszeichnungsschriften und einer Abzugpresse samt allen nötigen Kleinteilen und Werkzeugen noch zu Lebzeiten an einen Ort geben wollte, wo das gute alte Gutenberg-Handwerk weiter gepflegt wird.

Wenige Tage Anlehre als Setzer und Drucker mussten fürs erste genügen, bevor kurz vor Weihnachten 2000 der erste Druckerei-Transport nach Vättis zuhinterst im Taminatal erfolgte und der Bezug eines zuvor renovierten 12-Zimmer Hauses begann.

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Bücher von A bis Z in bibliophiler Qualität

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Was zuerst nur Traum war und dann visionäres Ziel wurde, begann in der Folge sehr schnell sehr konkret zu werden: vollständig handwerklich gefertigte Bücher in bibliophiler Tradition, wo Inhalt und äussere Erscheinung eng ineinandergreifen und die möglichst an einem einzigen Ort, in der Zwischenzeit Offizin Parnassia getauft, entstehen. Anregende Vorbilder waren, neben den faszinierenden Frühdrucken wie etwa der Hypnerotomachia Poliphili, vor allem englische Kleinpressen der Arts-and-Craft-Bewegung von Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihren oft schlichten, aber dadurch umso beeindruckenderen Schriften und Buchgestaltungen, die wiederum an die Kunst der ersten Buchdruckgenerationen der Renaissance anschlossen.

Parnassia erinnert übrigens an den lateinischen Pflanzennamen eines kleinen, unscheinbar crèmeweissen Steinbrechgewächses, das im Spätsommer an feuchten Wegböschungen um Vättis blüht, in der Vegetationsperiode also leicht verspätet, so wie Parnassia in der Druckergeschichte vielleicht etwas hintendrein ist. Zudem erinnert der Offi zinsname an den Parnass, ein Gebirgszug mit Passübergang nach Delphi in Nordgriechenland, wo nach dem Glauben der Alten die Musen, die neun Halbgöttinnen der Künste, hausten und gelegentlich vorbeiziehende Künstler mit dem Musenkuss beglückten, damit diese dadurch künstlerisch inspiriert wurden. Die Betreiber von Parnassia sind im übrigen gespannt, ob die Musen in der Zwischenzeit auf den Kunkelspass über Vättis ausgezogen sind, weil es da weniger touristisch zu und her geht als in Griechenland.

Eines der Grund-Probleme einer heutigen Kleinpresse war schon vor dem ersten Buch der Offizin Parnassia erkannt: die schönen Giesserei-Schriften in grösseren Graden reichten oft nur gerade zum Satz einer halben Buchseite, nie aber für eine, geschweige denn zwei Formen eines Werkes mit entsprechender Menge Text. Vielleicht ein Grund, weshalb viele Kleinpressen heute nur mehr Lyrikbändchen herstellen?

Der Ankauf einer Bodoni 14° in Brotstärke riss ein so grosses Loch ins Budget der Offizin, dass bald klar wurde, dass auf dem traditionellen Weg von zugekauften neuen Giessereischriften ein Kleinunternehmen wie die Offizin Parnassia nie auf einen grünen Zweig kommen konnte.

Wenig später stiessen die beiden Offizin-Betreiber auf das englische Monotype-Setzmaschinen- System, mit dem es auch für kleinere Betriebe möglich war, Einzellettern in beliebiger Menge zu giessen. Im August 2003 kam (allerdings nicht von selbst!) die erste, tonnenschwere Grosskegelgiessmaschine von Norddeutschland nach Vättis, ein halbes Jahr später die erste Satzmaschine aus einem ehemaligen französischen Staatsbetrieb südlich von Paris.

Die Ankäufe eines grossen englischen und eines sehr grossen kalifornischen Monotype-Betriebes mit ingesamt mehreren tausend giessbarer Alphabet-Matrizensätze liessen Parnassia in Bezug auf die Blei-Schrift-Auswahl zu einem der weltweit grössten Anbieter werden.

Mit diesen Einrichtungen ist die Offi zin nun in der Lage, auch für umfangreiche Werke den Satz in Blei zu liefern. So durfte sie letztes Jahr über 70 Seiten Bleisatz für die Jahresgabe der deutschen Maximilian-Gesellschaft herstellen, und setzte, goss, druckte und band im gleichen Sommer die 120-seitige Biographie eines Privatmannes in einer 50er-Aufl age.

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Papier und andere Materialkniffligkeiten

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Schon das erste Buchprojekt der Offizin, eine holzschnittillustrierte Novelle über den Schweizer Nationalheiligen Bruder Klaus von Heinrich Federer, zeigte in seiner ganzen Bandbreite weitere Herausforderungen einer heutigen Kleinpresse: die Materialbeschaffung war überproportional anstrengend. Allein schon die Papierfrage forderte viel: für die Vorzugsausgabe wurde das Papier mit eigenem Wasserzeichen auf Format geschöpft in der Papiermühle Basel, während für die «Volksausgabe» günstigeres handgeschöpftes Papier aus Tschechien zur Verarbeitung kam; ein suboptimaler Entscheid, wie sich beim Druck und vor allem beim Trocknenlassen des sehr (!) leimhaltigen Papieres herausstellte.

Ebenso aufwendig war es zum Beispiel auch, an genügende Mengen von bezahlbarem Buchbinde-Leder heranzukommen. Schliesslich lieferte eine englische Gerberei das gewünschte. Überhaupt ist England in Bezug auf traditionelles Buchdruckhandwerk noch ein kleines Paradies: Hier sind neu gravierte Vergolderollen noch genauso erhältlich wie die für deutschen Monotype-Satz nötige Umlaute und ß-Ligaturen, wenn diese in den Alphabeten aus dem englischsprachigen Raum fehlen.

Seit diesen ersten Erfahrungen beschäftigt uns die Papierfrage bei jedem neuen Buchprojekt, denn in die eigene Papierproduktion kann und will die Offizin nicht auch noch einsteigen, genauso wie sie vor dem Stein- und Tiefdruck eine Grenze gezogen hat und sich ganz auf den klassischen Buchdruck, möglichst auf der Kniehebelpresse, konzentriert. Denn die acht, zum Teil nicht mehr existierenden Berufe, die in der Zwischenzeit unter dem Dach der Offizin von den beiden Betreibern praktiziert werden, sind mehr als genug.

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Marx, Kapital und Banknoten

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Eigen verlegte Bücher der Offizin können ihren Anfang auf der Inhalts- wie auch auf der Materialoder Gestaltungsseite nehmen. So entstand etwa ein schönes kleines Broschürenprojekt aus der Papierfrage heraus. Weil eine italienische Papiermühle, die seit 1406 besteht, das handgeschöpfte Büttenpapier, das die Offizin Monate im Voraus bestellt hatte, nicht mehr an Lager hatte oder haben wollte, als die beiden Betreiber es in Pescia/Italien persönlich abholen kamen (infolge fehlender Schweizer Auslieferung!), verzögerte sich die Drucklegung eines geplanten Sagenbuches um ein Jahr. Um nicht ein ganzes Jahr kein Buch zu edieren, dachte Parnassia in dieser Lücke ein kleineres Werk in Angriff zu nehmen, wusste zunächst aber nicht so recht was.

In dem Moment lernten die beiden Offizin-Betreiber Hanspeter Leibold und sein Schweizer-Banknoten-Schnipsel-Papier kennen. Begeistert von diesem kreativen Papier war blitzschnell auch das Werk klar, dass in diesen Umschlagkarton gehört: «Kapital und Arbeit» von Karl Marx. Die kürzende Textredaktion einer kleinen Volksausgabe (1872 von Johannes Most im Gefängnis geschrieben; von Marx überarbeitet und autorisiert) war in einer Ferienwoche vollendet und der Satz auf der Monotype in wenigen Tagen erfasst und gegossen. Dies war so schnell möglich, weil die Offizin Parnassia in der Lage ist, heutige digitale Daten (zum Beispiel in Word-Doc) über mehrere Stufen «zurückzuverwandeln» und von so gewonnenen Monotype-Computerdaten das für den Guss notwendige Lochband herzustellen. Dies erspart das langwierige und aufwendige (auch kostengenerierende) Abtippen eines ganzen Textes auf der Monotype-Klaviatur. Nach drei Wochen war der Marx-Text gegossen, in einer 150er-Aufl age auf der Abzugpresse fertig gedruckt und als Englisch-Broschur gebunden.

Übrigens: Bei aller Kritik an Marx Thesen erstaunt es doch, bei ihm nachzulesen, wie er schon fast prophetisch die heutigen industrielle Entwicklung vorausgesagt hat, die wir fast täglich erleben: grosse Betriebe werden immer grösser, die Managergehälter immer schwindelerregender, während die kleinen Handwerks-Betriebe zusehends verschwinden. Das Druckereisterben bekam und bekommt die Offizin Parnassia hautnah mit, auch wenn sie im einen oder andern Fall von alten Einrichtungen, Maschinen oder Schriften profitieren konnte. In gleicher Weise beschäftigt aber auch das Verschwinden schöner traditioneller Papiermühlen und -sorten, was dann zum Teil oben beschriebene Probleme beschert. Eben erhielten wir dir Mitteilung einer der schweizweit grössten Papierlieferanten, dass praktisch das ganze Zerkall-Pogramm infolge Nicht-Rentabilität gekippt wurde.

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„Dies ist kein Museum, hier wird gearbeitet“

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Im Treppenhaus der Offi zin hängt ein Plakat mit diesem Text. Viele Besucher meinen sich bei Parnassia in der guten alten Zeit. Zu einem kleinen Teil stimmt das: alte Handwerkseinrichtungen haben ihre eigene Faszination; viele Arbeitsprozesse sind im Gegensatz zur heutigen Computerwelt viel langsamer, noch sinnlich wahrnehm- und nachvollziehbar. Texte sind im wahrsten Sinn des Wortes zu begreifen, Knochenleim noch zu riechen, echtes Blattgold glänzen (und davonfl iegen) zu sehen. Trotz allem versteht sich Parnassia nicht als Museum, sondern als kleiner Nischenbetrieb, der spezielle Aufträge für spezielle Kunden und Liebhaber erfüllt. Oft spielt das Abheben von der heutigen (Industrie-)Masse eine gewichtige Rolle beim Entscheid der Kunden für die Offizin, ebenso das Zeithaben für die Entwicklung eines speziellen Druckes, der am Ende oft sehr massgeschneidert ist. Fantasie in der Materialbeschaffung ist mindestens so wichtig wie der Hinweis, dass man, gerade im Ein- oder Zweifarbendruck, nicht nur mit Schwarz drucken kann, sondern es noch einige tausend andere Volltonfarbtöne gibt. Und Volltondruck ist einfach eine Stufe intensiver als die Reduktion (oder den „Augenbeschiss“ mittels Raster) auf übliche CMYK-Prozess-Buntheit.

So lässt eben die Schafzüchterin ihre Geburtstagseinladung in ihrer Lieblingsfarbe Weinrot auf Büttenpapier mit Schafwolle drucken, das Wirtepaar des Alpgasthofes mit Schlafen im Stroh seine Visitenkarten auf goldfunkelnde Strohbütten, und Luxusurkunden sind auch in klassischer Schwarz-Rot-Druck-Manier auf echtem Schweizer Ziegen-Pergament möglich.

Um nicht nur an alte Giessereischriften oder das Monotype-Schriftprogramm gebunden zu sein, haben sich die zwei Parnassier in den letzten Jahren die Kunst des Matrizen-Gravierens angeeignet. Damit können nun auch alte, in Blei nicht mehr vorhandene Schriften neu aufgelegt und damit Werke gedruckt werden. Das erste Opus in dieser Richtung war der exakte Nachschnitt der ersten deutschen Frakturschrift, die Kaiser Maximilian I. um 1510 für ein Gebetbuch «erfinden» liess, dass dann aber infolge Verweigerns des päpstlichen Imprimaturs gar nie gedruckt werden durfte. Im Winter 2005/06 wurden die 133 Matrizen graviert und davon 50 kg Schrift gegossen. Ein nächstes Projekt ist ein Nachschnitt der jugendstil-historisierenden Troy-Type, die William Morris von der Kelmscottpresse Ende des 19. Jahrhunderts nur in einem Dutzend Bücher verwendete, unter anderem in seiner Prachtausgabe des Beowulf-Epos.

Mit diesen Spezialisierungen im klassischen Buchdruck hoffen die Betreiber der Offizin Parnassia, dass ihr Abenteuer regional wie weltweit weiter Anklang findet, das zu Aufträgen führt, von denen mindestens im bescheidenen Mass auch zu leben ist. Verquicken sich dabei ehrbares 550-jähriges Handwerk mit künstlerischem Gestalten, schönste Materialien mit interessanten geistigen Inhalten, spannende Kundinnen und Kunden mit herausforderungsreichen Aufträgen, dann ist das schon fast die Erfüllung eines Lebenstraumes – entgegen jedem shareholdervalue-diktierten Zeitgeist. Gott grüss› die Kunst !

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Polygraphen-Lehrlinge werden an der Kniehebelpresse in die Geheimnisse des alten Buchdruckes eingeweiht

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