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Jahrestagung 2013 in Porrentruy
Das Jahrestreffen fand im Jura, in der schönen Stadt Porrentruy statt. In dem das Stadtbild dominierenden Schloss residierten einst die Fürstbischöfe von Basel; später dominierte die Uhrenindustrie und noch heute ist die Stadt kulturelles Zentrum der Region.
Eine Führung im Musée de l’Hôtel-Dieu, einem barocken Spitalbau, bot Einblick in die Geschichte der Region, illustriert auch durch eine enorme Photosammlung. Die handwerkliche und industrielle Herstellung von Uhren liess sich ausführlich bestaunen – insbesondere dank einer bedeutenden Sammlung von Taschenuhren Juillards aus den Jahren zwischen 1880 und 1950. Besonders erwähnenswert ist das komplett erhaltene Apothekenzimmer des Hospitals, aus Ahornholz und mit mehreren Hundert Porzellan- und Glasgefässen. Und natürlich kamen auch die Bücher nicht zu kurz, die von 1592 an in Porrentruy publiziert wurden.Höhepunkt der Veranstaltung war die Besichtigung der «Fondation des Archives de l’ancien Echêvé de Bâle».
Hier werden die ältesten Urkunden in deutscher Sprache (1238/39) gehütet, die älteste Schweizer Urkunde in französischer Sprache, aber auch viele andere Dokumente, etwa zur Geschichte der Papiermühle Bassecourt. Das Archiv hat aber auch einen Forschungsauftrag, den es dezidiert wahrnimmt, wie der Leiter, Jean-Claude Rebetez, bei seiner Präsentation engagiert darlegte.
Erwähnenswert schliesslich die kulinarischen Highlights, die dem geselligen Beisammensein eine exquisite Note verliehen. Während der Tagung wurden überdies einige spannende und zum Teil sich ergänzende Vorträge gehalten. So sprachen Martina Wohlthat über «Mechanische Musikinstrumente» und Martin Kluge über «Löcher im Papier», wie sie die Notenrollen-papiere aufweisen müssen. Nana Badenberg behandelte unter dem Titel «Von Petri zu Schwabe» ein Stück Basler Verlagsgeschichte, während Gerhard Becker opulent und anschaulich «Luxuspapiere – Phantasiepapiere» vorstellte.