Das Bild im Buch – Zu Drucktechniken und Papiersorten in der Wissenschaftsliteratur des 15. bis 19. Jahrhunderts – Eine Übersicht

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von Martin Kluge

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sph-Kontakte Nr. 91 | Juli 2010

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Was wurde nicht alles schon über die Bedeutung der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der Einführung der Papierherstellung in Europa im ausgehenden Mittelalter geschrieben und gesagt. Schliesslich sorgten diese beiden Schlüsseltechnologien für einen gesellschaftlichen Umsturz, den wir als Schritt in eine neue Zeit – in die Neuzeit – bezeichnen. Alleine die einfache Überschlagsrechnung, dass in den ersten 50 Jahren nach Gutenbergs genialer Erfindung mehr Bücher produziert wurden, als in den ganzen 5’000 Jahren Schriftlichkeit zuvor, zeugt von den wirtschaftlichen Dimensionen dieser neuen Technologien und mag einen Eindruck der enormen gesellschaftlichen Konsequenzen vermitteln, die mit der Papier- und Buchproduktion einhergingen. Dies ist aber nicht Thema dieses Artikels. Vielmehr geht es hier um die Schwachstelle in der mittelalterlichen Textüberlieferung, an der auch Gutenbergs Erfindung nichts ändern konnte: die spätmittelalterliche Schriftkultur war ausschliesslich auf das Tradieren von Texten, nicht aber von Bildern, ausgelegt. Der Gebrauchswert medizinischer Schriften, vor allem in der Anatomie, in der Diagnostik (Farbvergleichstafeln für die Harnschau), aber auch in der Kräuterbuchliteratur hing weitgehend von Zuverlässigkeit und Naturtreue der bildlichen Darstellungen ab. Das Bild ist hier nicht einfach schmückendes Beiwerk, sondern wichtiger integrativer Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit. In der Bildwiedergabe kam das System aber an seine Grenzen. Seit der Antike wurden Texte durch Abschriften weitergegeben. Bilder können auf diese Weise nur schemenhaft übernommen werden und waren weit entfernt von naturnahen Abbildungen. Jede neue Kopie vergrösserte den Abstand von der natürlichen Vorlage aufs Neue (Abb. 1). Der Reproduzierbarkeit von naturgetreuen Bildern kam in der wissenschaftlichen Literatur daher eine Schlüsselstellung zu. Das dazu notwendige Wechselspiel von Drucktechnik und Anforderungen an die Papierqualität sei im Folgenden anhand der Kräuterbuchliteratur und anatomischer Werke des 15. bis 19. Jahrhunderts dargestellt.

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Das Aufkommen von Papier und Drucktechniken in Europa

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Ähnlich wie das Papier gelangte im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts auch der Holztafeldruck aus der arabischen Welt über die Alpen und fand vorwiegend als Holzmodeldruck für Heiligenbilder und Spielkarten Verwendung. Etwa gleichzeitig zu Gutenbergs Experimenten mit beweglichen Lettern entstanden um 1450 auch die ersten illustrierten Bücher als Blockbücher, gedruckt von ganzseitigen Holztafeln.

Selbst der Tiefdruck in Form des Kupferstichs war bereits vor dem Buchdruck mit beweglichen Lettern bekannt. Vorläufer entstanden um 1420/30 in Goldschmiedewerkstätten im oberdeutschen Raum und wurde schon bald als eigenständige Kunstform erkannt (z.B. von Martin Schongauer und Albrecht Dürer).

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Abb. 1: Darstellung der menschlichen Organe in einer mittelalterlichen Handschrift.

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Abb. 2: Darstellung des Cubebe-Pfeffers im Hortus sanitatis. Pharmazie-Historisches Museum Basel.

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Abb. 3: Detail aus der Abb. 2. Gut erkennbar die raue Oberflächenstruktur des Papiers und Vertiefung der Drucklinie.

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Kräuterbücher

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Den Buchdruckern standen also von Anfang an Illustrationsdruckverfahren zur Seite, die entsprechend früh genutzt wurden. Als Beispiel eines der bedeutenden Frühwerke der Kräuterbuchliteratur sei hier der Gart der Gesundheit von 1485 genannt (Abb. 2–4). Da die Buchdrucktechnik im ausgehenden 15. Jahrhundert noch neu und nicht fertig ausgereift war, wurde ein voluminöses, nur schwach geleimtes Papier als Druckpapier bevorzugt, dass – leicht angefeuchtet – die Druckfarbe gut aufnehmen und kleinere Höhenunterschiede im Satz und im Druckstock von bis zu einem Zehntel Milli­meter durch das Papiervolumen in Verbindung mit dem hohen Druck der Buchdruckpresse ausgleichen konnte (Abb. 3).

Waren im Gart der Gesundheit die Holzschnitte noch vergleichsweise steif und grob, verfeinerte sich die Qualität der Abbildungen unter den späteren Bearbeitern Eucharius Rösslin d.J. und Adam Lonitzer (Abb. 5). Gute Abbildungen setzten hohes künstlerisches Können und handwerkliches Geschick voraus. So verwundert es nicht, dass wir unter den Buchillustratoren wissenschaftlicher Werke bekannte Namen wie Hans Holbein, Urs Graf oder Albrecht Dürer finden. Die Darstellungen im Kräuterbuch von Adam Lonizer, einer späteren redaktionellen Überarbeitung des Gart der Gesundheit, fertigte z.B. der bekannte Holzschneider Jost Amman an.

Johannes Fuchs liess die Pflanzen nicht aufgrund von Musterbüchern und überlieferten Vorlagen, sondern direkt nach der Pflanze zeichnen (Abb. 6). Nicht die plastische Bewegung, sondern morphologische Details stellte er in den Vordergrund seiner Bildgestaltung und verzichtet ganz auf Schraffuren, die zwar  dem Bild eine hohe Plastizität geben, aber von artenspezifischen Merkmalen ablenken. Er konnte sowieso davon ausgehen, dass ein grosser Teil seiner Auflage nach dem Druck von Hand koloriert würde, was die sonst etwas ‹blutleere› Darstellung der feinen Umrisslinie ausgleicht.

Mit den Überarbeitungen und Erweitungen der Kräuterbücher im 17. und 18. Jahrhundert wuchs auch das Volumen der einzelnen Bände enorm. Das Kräuterbuch von Tabernaemontanus, mit den Ergänzungen von Caspar und Hieronymus Bauhin 1664 umfasste bereits über 1’600 Seiten. Um solch ein Volumen noch in einem Band binden zu können musste das Papier möglichst fein, dünn und opak sein. Dies ermöglichte eine Neuerung in der Stoffaufbereitung: die Einführung des Holländers (Abb. 8). Das auf diese Weise höher gemahlene, feinere Papier wurde durch einen Kalander zusätzlich geglättet und konnte somit um rund 40% im Volumen reduziert werden. 

Ein so feines und glattes Papier verlangte natürlich auch von den Druckern höhere Präzision, da nun Höhenabweichungen im Satz und im Holzdruckstock nur noch wenige Hundertstel Millimeter betragen durften.

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Abb. 4: Der Spitzwegerich in der Darstellung des Hortus sanitatis.

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Abb. 5: Der Spitzwegerich in der Darstellung aus dem Kräuterbuch von Adam Lonicerus 1590. Pharmazie-Historisches Museum Basel.

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Abb. 6: Darstellung des Spitzwegerichs im Kräuterbuch des Leonhart Fuchs (Ausschnitt). Pharmazie-Historisches Museum Basel.

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Vesals «De Humani Corporis Fabrica», ein unübertroffener Meilenstein

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Was der Fuchs unter den Kräuterbüchern darstellt, entspricht in der anatomischen Literatur Vesals De Humani Corporis Fabrica, 1543 in Basel gedruckt (Abb. 9–12). Bereits im Vorwort zur Fabrica kündigt Vesal an, Galen mit Leichtigkeit mehr als 200 Fehleinsichten nachweisen zu können. Kein Mediziner vor ihm hätte es gewagt, die Aussagen des berühmtesten antiken Mediziners in Frage zu stellen.  Doch basierten in der Antike selbst bei Ärzten wie Galen die Aussagen kaum auf Beobachtungen anhand menschlicher Leichen, sondern aufgrund von Analogie anhand von Tieren wie Affen oder Hunde.

Vesal liess die Tafeln zu seinem in Basel bei Oporinus gedruckten Werk in Venedig fertigen. Im dortigen Stadtspital sezierte er 1539–1542 seine anatomischen Präparate. In Venedig lernte er auch die Malschule Tizians kennen. Von dieser inspiriert liess Vesal die Tafeln durch den Holzschneider Stephan von Calkar, einem Schüler Tizians, in unübertroffener Qualität schneiden. Die lange Zeit als verschollen gegoltenen originalen Holzstöcke wurden 1936 wiedergefunden und von Willy Wiegand noch einmal gedruckt. Sie zeigen, dass diese in die harte Stirnseite von Birnenholz geschnitten wurden und  vor dem Schnitzen mit heissem Öl zusätzlich gehärtet wurden.

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Abb. 7: Mittelalterliche Form der Stoffaufbereitung im Stampferk. Lumpen werden nass unter den schweren Stampfhämmern zerkleinert. Basler Papiermühle.

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Abb. 8: Holländer zur Stoffaufbereitung mittels rotierender Messer (unter der Holzhaube). Basler Papiermühle.

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Abb. 9: Ganzseitige Folio-Tafel aus Vesals «De Humani Corporis Fabrica». Pharmazie-Historisches Museum Basel.

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Vesals Erben

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Die Nachfolger Vesals konnten den Leistungen Stephans von Calkar nichts vergleichbares entgegen­setzen. Da sie die Qualität der Holz-Druckstöcke nicht aufbringen konnten, wechselten sie fortan auf die Technik des Kupferstichs. Bereits 1545 kam eine in Kupfer gestochene Vesal-Kopie von Thomas Geminum auf den Markt, eine der ersten Metall-Illustra­tionen in wissenschaftlichen Werken Englands überhaupt. Unter den unmittelbaren Nachfolgern Vesals sticht vor allem Juan de Valverde de Hamusco heraus, der unter den engsten Nachfolgern der erfolgreichste war. 1556 erschien in Rom sein Vivae imagines partium corporis humani. Zwischen 1556 und 1682 folgten weitere Auflagen in Italien, Flandern und Holland.

Eine Sonderrolle unter den Herausgebern anatomischer Tafeln in der Nachfolge Vesals stellte Volcker Coiter dar. Er als Anatom fertigte die Zeichnungen für die Tafeln seines Externarum et internarum principalium humani corporis (1573) selber an. Er gehörte damit zu den ersten Medizinern, die ihre Abbildungen selber zeichneten, auch wenn er das Gravieren der Kupferplatte anderen überliess (Abb. 22–24).

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Abb. 10: Detail in dreifacher Vergrösserung aus der Tafel Vesals Abb. 9

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Abb. 11: Ganzseitige Folio-Tafel aus Vesals «De Humani Corporis Fabrica». Pharmazie-Historisches Museum Basel.

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Abb. 12: Die gleiche Darstellung als Kupferstich herausgegeben von Juan de Valverde de Hamusco.

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Kupferdruckpapier

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Die neue Drucktechnik im Tiefdruck verlangte dem Papier völlig neue Eigenschaften ab, allem voran hohe Elastizität, um unter dem hohen Druck der Presse die Farbe aus den Vertiefungen der Kupferplatte herausziehen zu können. Um dies zu erreichen gab es in der Regel zwei Strategien: Entweder wählt man ein sehr voluminöses Papier, das den Anforderungen verschiedener Drucktechniken – in diesem Fall das Hineinquetschen der Faser in die Vertiefungen der Kupferdruckplatte – gerecht wird. Dieses Papier wurde vor allem gewählt, wo Tief- und Hochdruck kombiniert verwendet wurde. Oder man wählte ein sehr feines Papier, mit kurzen aber elastischen Fasern (oft für Kupferstiche im Frontispiz verwendet). Bekannt für diese hochwertigen Kupferdruckpapier waren v.a. holländische Papiermühlen. Das liegt zum einen an den ausgezeichneten Rohstoffquellen, die den Holländern zur Verfügung standen: Schiffstaue mit langen, ungekürzten Hanffasern und die Textilabfälle aus den Schneidereien von Brabant, die mit ihrer ungetragenen Leinenfaser ein ausgesprochenen zähen Rohstoff hergaben. Das besondere an den holländischen Kupferdruckpapieren ist aber nicht nur die extrem robuste Faser. In holländischen Wind-Papiermühlen wurden an Stelle von Stampfwerk und Papierholländer (Abb. 7 und 8) bereits im 17. Jahr­hundert Kapperij (eine Art Stampfwerk, in denen trockene Lumpen mit fallenden Messern sehr fein ge­schnitten werden) und Kollergänge (rund 200 Jahre vor der Verbreitung in der europäischen Papierherstellung) verwendet (Abb. 15–16). Auf diese spezifische Art wurde die Faser erst mechanisch gekürzt, dann aber im Kollergang gequetscht und defilibriert, wodurch die Faseroberfläche vergrössert wurde. Dies lässt eine optimale Bindung durch Wasserstoffbrücken zu und gibt dem Papier seine legendäre Stabilität. Das angeblich beste Kupferdruckpapier im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde allerdings nicht in Holland, sondern in Basel bei Johann Christoph de Rudolf Im Hof gemacht.

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Abb. 13: Detail in dreifacher Vergrösserung aus einer Kupfertafel von Valverde de Hamusco. Universitätsbibliothek Basel

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Abb. 14: Das entsprechende Detail zu Abb. 13 als Radierung, herausgegeben von Felix Platter. Pharmazie-Historisches Museum Basel

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Abb. 15: Kopperaij einer holländischen Wind-Papiermühle. Lumpen werden trocken mit schweren fallenden Messern zerkleinert.

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Die Radierung

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Auf eine ganz neue Technik der Bildreproduktion greift Felix Platter zurück, der erstmals eine Radierung in der medizinischen Literatur für den Illustrationsdruck einsetzte. Bei der Radierung – sie ist wie der Kupferstich eine Tiefdrucktechnik – wird die Linie nicht mittels Stecheisens oder Grabstichels herausgeschnitten, sondern eingeätzt. Die Tafel wird zuvor mit einer Wachs- bzw. Teerschicht abgedeckt, in die dann mit leichtem Druck die Zeichnung aufgebracht und anschliessend im Säurebad eingeätzt wird. Die Radierung bietet bei der Umsetzung einer Strichzeichnung somit den geringsten Aufwand, bleibt aber skizzenhaft und lässt nur gerade Linien ohne Schwellungen und Abstufungen hervorbringen (Abb. 14). Der Rückgriff auf diese Vereinfachung ist allerdings aus ökonomischen Gründen nachvollziehbar. Seit dem frühen 16. Jh. wird diese Technik in Basel verwendet.

Felix Platter gab sich in der Vorrede seiner anatomischen Tafeln enttäuscht und mit der Technik garnicht zufrieden und verlieh so seinem schlechten Gewissen Ausdruck. Doch dürfte die künstlerische Abbreviatur Teil der Platter’schen Unternehmens­absicht gewesen sein, die er erfolgreich bei seinem Vater gelernt hat. Jener, Thomas Platter, legte geradezu eine Tellerwäscherkarriere an den Tag – vom einfachen Walliser Ziegenhirten zum Basler Schlossbesitzer – in dem er sich auf das Drucken preisgünstiger, für den universitären Lehrbetrieb bzw. studentische Bedürfnisse abgestimmte Werke spezialisierte. Hier war der Preis das alles entscheidende Kriterium, und nicht die Feinheiten am auslaufenden Ende irgendwelcher Drucklinien.

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Abb. 16: Kollergang in einer holländischen Wind-Papiermühle. Die schweren, sich drehendnen Mühlsteine zerquetschen die Faser.

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Abb. 17: Tafel aus Justus Christian Loders ‹Anatomischen Tafeln›. Universitätsbibliotehk Basel.

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Abb. 18: Detail aus Abb. 17, der Tafel Loders. Zu erkennen ist der Bildaufbau durch Striche und geätzte Grauwerte.

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Die anatomischen Tafelwerke im ausgehenden 18. Jahrhundert

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In der Zeit um 1800 stellten in der wissenschaftlichen Literatur der Kupferstich und die Radierung nach wie vor die massgebliche Re­pro­duktions­technik für Bilder dar. Doch diese Techniken hatten sich inzwischen verbessert. Mit der Erfindung der Mezzotinto-Technik (Schabkunst), 1642 durch Ludwig von Siegen entwickelt, konnte erstmals ein gedrucktes Bild aus reinen Grautönen ohne Auflösung in eine Linien­schraffur dargestellt werden. Bei der Schabkunst-Technik wird die Kupferdruckplatte vorerst vollständig aufgeraut. Eine solche Platte, eingefärbt und abgedruckt, würde eine vollkommen schwarze Fläche ergeben. Nun arbeitet man mit Schaber und Polierstahl aus dem Dunkel ein Bild heraus. Beim vollständigen Glattpolieren einer Bildstelle nimmt diese keine Druckfarbe an, druckt also weiss. Die Schabkunst und Punktiermanier, bei der mit Hammer und Punze Punkt für Punkt ins Metall geschlagen wird, waren mühsame Verfahren. Man suchte nach einfacheren Lösungen. Um 1760 erfand daraufhin Jean-Baptiste Le Prince die Aquatinta-Technik. Statt des langwierigen Aufrauens der Platte mit Wiegemesser oder Punzen wird hier eine Kornstruktur eingeätzt. Künstler wie Goya und andere bedienten sich dieser Methode, um in ihren Umrissradierungen eine oder zwei Graustufen einzuätzen.   

Auch in der wissenschaftlichen Abbildung fand diese neue Technik Eingang; etwa in den Anatomischen Tafeln zur Befürderung der Kenntniss des menschlichen Körpers, gesammelt und herausgegeben von D. Justus Christan Loder, Weimar 1794 (Abb. 18–19). Loder war Leibarzt des russischen Zaren Alexander I. Die von ihm herausgegebenen Tafeln weisen nicht nur gestochene Linien, sondern eine Mischtechnik mit Grauwerten auf.

War im 16. Jahrhundert das Sezieren von Leichen noch eine wissenschaftliche Sensation, gehörte es um 1800 bereits zum festen Bestandteil des medizinischen Studiums. Wachsmodelle und anatomische Bildbände dienten als weitere Ergänzung im Unterricht. An Stelle zahlreicher Einzelwerke und Bildbände fehlte im ausgehenden 18. Jahrhundert ein umfassender anatomischer Atlas, der das mühsame und kostspielige Suchen nach passenden Abbildungen in unzähligen Einzelpublikationen ersetzen sollte. Loder versuchte durch seine Ausgabe diese Lücke zu schliessen.

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Abb. 19: Abbildung des männlichen Oberkörpers in seiner natürlichen Grösse von Friedrich Tiedemann.

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Abb. 20: Detail aus Abb. 19, dreifach vergrössert. Deutlich zu sehen der punktförmige Bildaufbau der Kreidezeichnung. Pharmazie-Historischens Museum Basel

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Abb. 21: Detail aus Köhlers Medizinalpflanzen in Originalgrösse. Pharmazie-Historischens Museum Basel.

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Die Lithographie

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Eine Revolution in der Bilderdrucktechnik brachte Alois Senefelder mit der Erfindung der Lithographie 1797, welche seit 1800 kommerziell genutzt wurde. Mit dem Steindruck als erste Flachdrucktechnik konnte bereits annähernd so präzise gedruckt werden wie beim Kupferstich. Die neue Technik eignete sich aber in erster Linie für einen leichten und skizzenhaften Strich, der mit Kreide oder Stift direkt auf den Stein gezeichnet und von diesem gedruckt werden kann. Einer der ersten, der die neue Technik für anatomische Tafeln einsetzte, war Friedrich Tiedemann. Er gab 1822 in Karlsruhe die gedruckte Folio-Ausgabe ­Tabulae ­arteriarum corporis humani . . . Abbildungen der Pulsadern heraus. Dank riesigem Bogenformat von ca. 74×107 cm konnte Tiedemann die Abbildungen des menschlichen Körpers in natürlicher Grösse wiedergeben. Das riesige Format verlangte den Papiermachern viel Können ab, da Papier zu dieser Zeit nach wie vor von Hand geschöpft werden musste. Neben dem umständlichen Format musste das Papier auch weiteren Anforderungen der neuen Drucktechnik gerecht werden: Da die Lithographiepresse mit wenig Druck arbeitet und das Papier entsprechend plan aufliegen sollte, mussten Siebspuren und Unregelmässigkeiten vermieden werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines Lithographiepapiers war daher die Erfindung eines  gleichmässigen Siebgeflechts, des Velins. Bei Velin-Sieben werden nicht wie bisher üblich feine Messingstäbe mit einem dünnen Kettdraht verbunden, sondern der feine Metalldraht direkt verwoben und somit ein feines, in der Durchsicht gleichmässiges Papier erzeugt. Um dem Papier zusätzlich eine ebenere Oberfläche zu geben wurden nun vermehrt Füllstoffe – allem voran Kaolin – eingesetzt. Diese Zusatzstoffe führen beim Altern oft zu charakteristischen Schäden, da sich im Alterungsprozess Säuren freisetzen, die das Papier stellenweise braun färben lassen.

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Abb. 22: Ausschnitt der ganzseitigen frontalen Skelettansicht von Vesal. Die theatralische Kopfhaltung lässt den Blick auf die Halswirbel zu.

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Abb. 23: Ausschnitt der ganzseitigen frontalen Skelettansicht von Valverde. Der Schädel ist frazenhaft und deckt die Halswirbel ab.

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Abb. 24: Ausschnitt des ganzseitigen frontalen Skeletts von Volcher Coiter. Genauere anatomische Details dank reduzierter Schraffur und bewusster Körperhaltung.

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Die Chromolitho

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Anfangs wurden lithographische Bilder noch einfarbig gedruckt und von Hand koloriert. So auch bei den Tafeln Tiedemanns. Mit der Einführung der Chromolithographie werden mehrere Farben jeweils von einem eigenen Stein übereinander gedruckt. Je nach Farbigkeit bestand ein Bild aus 10 bis 15 übereinander gedruckten Einzelfarben. Erstmals konnten nun auch farbige Abbildungen in der wissenschaftlichen Literatur wiedergegeben werden. Ein typisches Werk dieser Zeit ist Köhlers Medizinalpflanzen. Noch heute werden die farbigen und mit mehreren Querschnitten versehenen Bildtafeln aus dem Köhler gerne als botanische Abbildungen herangezogen. Das im Ausschnitt von Abb. 21 gezeigte Bild z.B. wird für den Farbdruck in 12 Farbebenen zerlegt: in die schwarze Umrisslinie als Kontur, dazu drei Rot- und Rosatöne, vier Grünwerte, einen Gelbton und drei braune Farbabstufungen.

*  Dieser Text basiert auf einem  Vortrag unter gleichem Titel, gehalten an der ETH Zürich, Collegium@Hönggerberg, am 2. Juni 2010

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